Scharf drauf, nass zu werden?

Veröffentlicht: November 23, 2014 in Allerlei, Neues, Premiere, Skuriles, Tour, Wien

Dann nichts wie ab in die Halle E im Wiener Museumsquartier. Richard O`Brians Rocky Horror Show, laut, schrill, ein wenig revitalisiert, jedoch genauso ungezogen wie eh und je, lädt dort für kurze Zeit zum Step to the right ein. Wer mit dem Gedanken spielt der Show einen Besuch abzustatten, mit Rocky Horror aber bisher noch nie so auf Tuchfüllung gewesen ist, sollte gewarnt sein. Es könnte durchaus nass werden, lassen sie ihren feinen Zwirn also lieber im Schrank. Pumps und knappe Kleidung entsprechen eher dem Stil der Show und keine Sorge, sie werden nicht allein dortstehen, Rocky Horror ist bekannt für jede Menge Crossdresser im Publikum.

© Jens Hauer

© Jens Hauer

„Rocky Horror is a show about entrances“, erzählt  Riff Raff  Stuart Matthew Price. Wie recht er doch hat. Von Anfang an geht es Schlag auf Schlag. Zuerst sorgt Maria Franzen (Magenta) mit „Sience Fiction, Double Feature“ dafür, dass es einem eiskalt über den Rücken runterläuft. In dieselbe Kerbe schlägt in weiterer Folge Stuart Matthew Price (Riff Raff). Sein kurzes Solo in „Over at the Frankenstein Place“ genügt, um zu zeigen welche Kraft und auch welche Range in seiner Stimme steckt. Seine Darstellung des skurrilen Butlers ist keine billige Kopie der kongenialen Interpretation Richard O‘ Brians, sondern viel mehr die Neuerfindung einer Legende. Das Sahnehäubchen setzt Rob Fowler (Frank’nFurter) der Show auf. Der Brite, zu lang schon nicht mehr in Wien präsent gewesen, beherrscht nicht nur die High Heels auf denen er den gesamten Abend mit Leichtigkeit bestreitet, er beherrscht vor allem seine Stimme, er rockt dass sich die Balken biegen, weiß aber auch mit ruhigeren Momenten umzugehen. Seine Stimme präsentiert sich kräftiger und vitaler denn je. Es scheint, als würde Fowlers Frank’nFurter von Jahr zu Jahr besser, eine Bereicherung für das Stück. Generell handelt es sich bei dieser Rocky Horror Show um ein Konglomerat an großartigen Stimmen. Schade, dass es eine derartige Ansammlung von großartigen Darstellern in einer Produktion immer seltener anzutreffen gibt.

Wer scharf drauf ist nass zu werden, sollte seine Spritzpistole bis an den Rand füllen, Konfetti und Zeitung nicht vergessen, den Lidstrich nachziehen und sich schleunigst auf den Weg ins Museumsquartier machen! Das Musical Feuerwerk bleibt nur bis zum 14. Dezember in der Stadt und das sollte man sich, nein, das darf man sich einfach nicht entgehen lassen. Ein Klassiker mit hochkarätiger Besetzung die süchtig macht und alles andere als BORING ist.

 

Infos zur Show: www.rocky-horror-show.de

Tickets zur Show: oeticket.com

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