In der Weihnachtszeit kommt man, zumindest in Wien, nicht am Performing Center Austria vorbei. Da fegen etwa die Jungspunde mit ihrer Xmas Show über die Bühne des Akzent Theaters. Über die Jahre hat dieses Projekt durchaus einiges an Früchten tragen können. Einige ehemalige Xmas Teilnehmer finden sich in großen Musicalproduktionen im In-und Ausland wieder.
Ebenfalls weihnachtlich einstimmen kann man sich bei der Weihnachts Mini-Show im Performing Center in der Zieglergasse. Die Studenten der Profiausbildung bestreiten ein bunt gemischtes Programm, bekanntes Musicalliedgut wird immer wieder durch Weihnachtslieder aufgemischt. Die Anstrengungen der Ausbildung und die winterlichen Temperaturen haben auf den Stimmbändern mancher Studenten ihre Spuren hinterlassen. Darüber kann allerdings getrost hinweggesehen werden, denn 1. ist es Weihnachten und 2. befinden sich die Protagonisten allesamt in Ausbildung und genießen somit die Freiheit Grenzen austesten und auch überschreiten zu dürfen, das mag zwar in seltenen Fällen dem Gehörgang des Zusehers weniger Freude bereiten, aber ich verweise an dieser Stelle auf Punkt 1!
Es wurde gesungen und auch ein wenig getanzt, mit ROXIE aus CHICAGO gelang es Anja Struc den ohnedies gut temperierten Raum noch zusätzlich anzuheizen, ruhiger ging es bei Michael Postmanns GROWN UP CHRISTMAS LIST zu, er verzichtete auf den Luxus sich begleiten zu lassen, bevorzugte es selbst Hand anzulegen und am Klavier Platz zu nehmen.
Als Abschluss des Programmes wurde ein etwas weniger traditionelles, aber dafür sehr originelles Weihnachtslied präsentiert. Auch wenn bei der Erwähnung des Namens Udo Jürgens so mancher Zuseher leichte Übelkeit in der Magengrube vergleichbar mit plötzlich auftretender Seekrankheit verspürte, der deutsch-englische Mischmasch weiß ob der eingängigen, wenn auch dem Musikantenstadl ähnlichen Melodie und seinem unterhaltsam gestrickten Text zu gefallen.
Das Performing Center Austria liegt mitten im 7. Gemeindebezirk nahe der neu angelegten Begegnungszone, auch bekannt unter dem Namen Maria-Hilferstrasse, welche am Tag der Mini-Show, dem 4. und letzten Einkaufssamstag, überfüllt war mit tausenden Menschen deren Benehmen den Anschein machte, als gäbe es kein Leben nach Weihnachten mehr. Vielleicht lässt es sich nächstes Weihnachten bewerkstelligen, dass das Performing Center in der sogenannten Begegnungszone eine Bühne errichtet und dem gestressten Volk ein wenig weihnachtliche Stimmung mit auf den Weg gibt.
Weihnachten ist nicht mehr weit, NATÜRLICH BLOND hat seine Pforten für immer geschlossen, die Kaiserin bleibt noch über den Jahreswechsel, ehe griechisches Flair das Raimundtheater erfüllen wird. Die Frage nach der Anzahl der Musiker wird wohl erst im nächsten Jahr, allerspätestens mit der Premiere von MAMMA MIA! beantwortet werden können. An dieser Stelle erlaube ich mir, allen Leserinnen und Lesern ein besinnliches Fest und entschleunigte Tage fernab von Begegnungszonen und Subventionen für Millionen zu wünschen.
Ná merye i turuhalmeri.